Abgrenzung und Überschneidungen der Pädagogik

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Grundsätzlich findest du alle wichtigen Informationen im VIDEO – solltest du sie allerdings lieber lesen sind hier nochmal alle Infos in Textform bereitgestellt. Die weiterführenden Links sind ganz unten.

Die Pädagogik galt lange Zeit nicht als eigene Wissenschaftsdisziplin bzw. eher als praktische Wissenschaft, da sich ihre Inhalte und methodischen Zugänge mit jenen anderer Wissenschaftsdisziplinen überschneiden. Einen Überblick über diese sogenannten Nachbardisziplinen gibt nachstehende Abbildung:

Paedagogik_Nachbarsdisziplinen

Die für die Pädagogik am relevantesten Nachbarwissenschaften sind Philosophie, Psychologie und Soziologie:

  • Philosophie:
    • Die Philosophie ist die Lehre „von der Erkenntnis des Sinn des Lebens, der Welt und der Stellung des Menschen in der Welt“. Sie beschäftigt sich mit der Anthropologie, also dem Wesen des Menschen, der Ethik, im Sinne von Normen und Werten sowie deren Begründungen und der Logik als Regeln/Regelwerk, Prinzipien etc. Da sich die Pädagogik mit diesen Inhalten ebenfalls befasst, setzten wir uns im Studium mit philosophischen Erkenntnissen auseinander. Am deutlichsten ist dies bei einer geschichtlichen Betrachtung – die Klassiker*innen der Pädagogik sind großteils Philosoph*innen (beispielsweise Platon und Kant).
  • Psychologie:
    • Gegenstand der Psychologie ist „die Beschreibung, Erklärung und Vorhersage des Erlebens und Verhaltens von Menschen als Individuen sowie in der sozialen Interaktion“. Bereits diese Definition legt die inhaltliche Nähe zur Pädagogik nahe, da das Erleben und Verhalten grundlegend auf Erziehung- und Bildungsprozesse einwirken. Im Studium der Pädagogik setzt man sich vor allem mit folgenden Teilbereichen der Psychologie auseinander: Entwicklungspsychologie, Sozialpsychologie und Lernpsychologie.
  • Soziologie:
    • Die Soziologie ist die Lehre „vom Zusammenleben der Menschen in einer Gemeinschaft oder Gesellschaft“ und „den Erscheinungsformen, Entwicklungen und Gesetzmäßigkeiten gesellschaftlichen Lebens“. Diese Wissenschaftsdisziplin ist insofern wichtig für die Pädagogik, als dass Erziehung und Bildung stets vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Gegebenheiten beleuchtet werden sollten. Die Pädagogik greift dabei unter anderem auf folgende Bereiche der Soziologie zurück: Gesellschafts-, Sozialisations- und Organisationstheorien sowie Erkenntnisse zum Bereich Migration und den Institutionen Familie, Peergroup sowie Schule.

Erkenntnisse und Theorien dieser drei Wissenschaftsdisziplinen haben auch einen hohen Stellenwert im Bachelorstudium Erziehungs- und Bildungswissenschaft und werden entsprechend in den Pflichtfächern gelehrt. Mit den weiteren in der Abbildung ausgewiesenen Wissenschaftsdisziplinen setzen sich die Studierenden unseres Fachbereichs aber auch auseinander – teilweise mehr, teilweise weniger. Zudem gibt es auch noch Schnittbereiche mit weiteren Wissenschaften. Als Beispiel möchten wir die Betriebswissenschaftslehre anführen: im Bereich der Erwachsenenbildung, zu welcher an der Universität Graz ein Masterstudium angeboten wird, finden sich Überschneidungen zum Teilbereich HR (Human Ressources bzw. Personalmanagement). Hier werden nicht nur kaufmännische Fähigkeiten benötigt, sondern auch pädagogische, da es in diesem Bereich ebenfalls um die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter*innen geht.

Wichtig ist bei der Beschreibung des Studiums auch noch die Abgrenzung zu den anderen Ausbildungen, die für die Tätigkeit im pädagogischen Feld qualifizieren. Gemein ist ihnen, dass sie den Fokus jeweils auf einen spezifischen Bereich legen und praxisnaher ausgerichtet sind. Mit dem Lehramtsstudium, das du an Pädagogischen Hochschulen oder auch Universitäten absolvieren kannst, erhältst du die Berechtigung als Lehrer*in zu arbeiten. Kindergartenpädagog*in kannst du werden, wenn du die BAfEP oder das entsprechende Kolleg absolvierst. Weiters ist in Abgrenzung zu unserem Masterstudium Sozialpädagogik einerseits das Studium der Sozialen Arbeit an der FH zu nennen, welches für eine Tätigkeit im Bereich der Sozialen Arbeit berechtigt – die Berufsfelder überschneiden sich für Absolvent*innen des FH-Studiums und für Absolvent*innen unseres Masterstudiums. Es gibt aber einige Stellen, für welche man explizit das FH-Studium gemacht haben muss (z.B. im Jugendamt). Andererseits wäre noch das Kolleg für Sozialpädagogik zu nennen, das eine sehr hohe Praxisausrichtung hat.

Der Unterschied zwischen dem Bachelorstudium der Erziehungs- und Bildungswissenschaft und den meisten anderen Ausbildungen liegt darin, dass an der Universität die Theorie im Vordergrund steht, also was hinter diversen Lehr- und Lernprozessen steht, sowie die Koordinierung und Unterstützung pädagogischer Vorgänge. Allerdings wird auch die Praxis im Bachelorstudium nicht außer Acht gelassen!

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