Vertuscht, Verheimlicht, Verschwiegen
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Der Umgang mit „belasteten“ Wissenschaftler*innen nach 1945
Vortrag mit Mag. Robert Obermair
Die Befreiung des Jahres 1945 bedeutete im wissenschaftlichen Bereich keinesfalls eine reine Zäsur. Viele Wissenschaftler*innen, die auf die eine oder andere Art mit dem NS-System verstrickt gewesen waren, konnten mehr oder weniger nahtlos an ihre Karrieren anknüpfen und so auch in den ersten Jahrzehnten der Zweiten Republik zentrale Positionen im wissenschaftlichen Raum einnehmen. Eine tatsächliche Entfernung faschistischer Personen und Ideen aus den Wissenschaften wurde im österreichischen Fall zusätzlich dadurch erschwert, dass hier mit Austrofaschismus und Nationalsozialismus zwei Spielarten des Faschismus direkt aufeinandergefolgt waren. Somit ist nach 1945 auch ein Rückgriff auf Expert*innen aus der Zeit des austrofaschistischen „Ständestaats“ beobachtbar.
Am Beispiel ausgewählter Biografien aus einer Reihe akademischer Fachdisziplinen, wie beispielsweise dem Psychiater Gerhart Harrer oder dem Prähistoriker Kurt Willvonseder diskutiert der Salzburger Zeithistoriker Robert Obermair in seinem Vortrag Kontinuitäten im wissenschaftlichen Bereich über die vermeintlichen Zäsuren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hinweg.
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